Gespräch mit Headcoach Oliver Pucher

Interview mit Headcoach Oliver Pucher, der den KAC Floorball wie aus dem Nichts noch auf Platz drei führte!

Der Halbfinalgegner heißt VSV. Wird man da als Ex-Villacher nicht etwas sentimental?

Oliver Pucher:

Eigentlich nicht, da mein letztes Spiel mit dem VSV schon vor über 10 Jahren war. Ein besonderes Spiel ist es aber trotzdem, da ich mit einigen Spielern vom aktuellen Kader schon damals zusammengespielt habe.

Zur letzten Partie: Das Team spielte phänomenal und laut dir war der Spieler des Abends die gesamte Mannschaft. Gibt es trotzdem den einen oder anderen Spieler, den du hervorheben musst?

 

Oliver Pucher:

Natürlich muss man die erste Sturmlinie ein bisschen hervorheben, da sie alle 6 Tore geschossen hat. Aber auch die Verteidiger und unser Goalie haben einen sehr guten Job gemacht, genauso wie die zweite und dritte Linie. Jeder hat die Vorgaben fast zu 100% umgesetzt, und deshalb muss man einfach der gesamten Mannschaft zum Erfolg gratulieren und jeder Einzelne hat seinen Beitrag dazu beigetragen.

 

Im Halbfinale geht es wieder gegen den VSV. Kann man sie nach diesem Sieg besser einschätzen? Oder werden sie noch heißer und unberechenbarer sein?

Oliver Pucher:

Schwer zu beantworten, alle 4 Spiele im Grunddurchgang waren sehr hektisch geführt und eine enge Angelegenheit. Das zweite Spiel in Villach war vom Ergebnis her ziemlich eindeutig, aber da haben wir das Spiel innerhalb von drei Minuten mit drei Gegentoren aus der Hand gegeben. Bis zur 30. Minute war auch dieses Spiel ein Spiel auf Augenhöhe. Bei allen vier Spielen waren die Special Teams sehr viel im Einsatz. Die Spiele waren teilweise sehr hektisch und zwischendurch wieder sehr langsam. Ich spiele lieber fünf gegen fünf mit einem guten Tempo. Aber ich hoffe, dass die Serie ähnlich verlaufen wird wie die Spiele im Grunddurchgang, denn das würde bedeuten das die Chancen 50:50 stehen.

Dass es im Halbfinale gegen den VSV und nicht gegen die „übermächtigen Wiener geht, wird beinahe als Segen empfunden. Wie nimmst du dazu Stellung?

Oliver Pucher:

Der große Vorteil ist vor allem die Anreise zu den Spielen. Es macht einen großen Unterschied ob du 30 Minuten oder 3 ½ Stunden mit dem Auto fährst. Eigentlich waren ja schon die Wiener als Halbfinalgegner in meinem Kopf. Aber auch wenn es Wien geworden wäre, wären wir mit einen guten Gefühl nach Wien gefahren, denn auch sie sind schlagbar.

Sofern man es ins Finale schafft, muss man wohl wieder an den Wienern vorbei. Wie kann man sie schlagen?

Oliver Pucher:

Natürlich verfügen sie über die beste Offensive der Liga, aber mit einer guten Taktik und starken Defensivleistung sind auch die Wiener schlagbar.

Auf welche VSV-Spieler muss man besonders aufpassen?

Oliver Pucher:

Besonders aufpassen muss man auf das Duo Seebacher/Schmid. Seppl erinnert mich in seiner Spielweise ein bisschen an mich. Er sieht immer den freien Mitspieler und setzt diesen dann auch perfekt ein. Timo ist der geborene Sniper. Er schließt fast jede Gelegenheit mit einem Tor ab. Aber auch der Rest vom Kader, speziell die Jungen, haben eine sehr hohe Qualität.

 

Welche Rolle werden die Jungen im Playoff spielen?

Oliver Pucher:

Nach den letzten Spielen im Grunddurchgang habe ich ein gutes Gefühl, denn die Spiele haben gezeigt dass man sie einsetzen kann wenn es das Spiel erfordert. Sie haben sich während der Saison sehr gut weiterentwickelt, und sind auf einen guten Weg. Trotzdem muss man ihnen auch die Zeit geben, dass sie sich in Ruhe weiterentwickeln können, und deshalb schauen wir mal wer von den ganz Jungen auch spielen wird. Aber natürlich ist es ein beruhigendes Gefühl, zu wissen dass wir eine gewisse Qualität von der Bank bringen können.

Wie wird die Serie ausgehen? Wer schaffts ins Finale?

Oliver Pucher:

Wenn ich nicht von einem Sieg des KAC überzeugt wäre, wäre ich wohl der falsche Mann für diesen Job. Eigentlich wollte ich die Mannschaft so weiterentwickeln das sie in drei Jahren Meister werden kann. Aber man kann dieses Ziel natürlich auch schon 2017 erreichen, und deshalb werden wir alles geben um in das Finale zu kommen. Es wird aber eine enge Kiste, man muss jedes Spiel 60 Minuten konzentriert ans Werk gehen. Man darf sich keine Aussetzer, wie in Spiel zwei in Villach leisten. Wenn die Spiele eng stehen haben wir heuer gezeigt dass wir jeden schlagen können. Wenn wir aber zu viele Individuelle Fehler machen, wo wir dem Gegner die Tore praktisch schenken, werden wir aller Voraussicht nach kein Spiel gewinnen. Die letzten Spiele stimmen mich aber sehr zuversichtlich und deshalb sage ich der KAC gewinnt die Serie!

Danke für das Interview!