Vergangenen Samstag stand das erste Kärntner Derby des Jahres 2018 auf dem Spielplan. Für viele eine hochklassige Partie, in der sich selten ein Favorit herauskristallisiert. Daher waren beide Teams äußerst motiviert, den Sieg zu holen.
Die Ausgangslage
Beide Teams traten in Bestbesetzung an, beim KAC gab Martin Krametter nach zwei Wochen verletzungsbedingter Pause sein Comeback. Im Tor startete der in bestechender Form spielende Maximilian Obereder, sein Backup war Lukas Kerschbaumer. Aufgrund von kleinen taktischen Umstellungen lief Joseph Holl in der Defense auf, dafür saß Youngster Fabian Hirm zu Beginn auf der Bank.
Das Spiel
Der VSV startete mit enormen Druck in die Partie, nach acht Minuten konnte Marco Tschemernjak den VSV in Führung bringen. Der KAC wusste, dass ein weiterer Gegentreffer wie ein Schuss ins Bein wäre und agierte dementsprechend zunehmend offensiver. Was auch belohnt wurde: Nach einem Freischlag konnte Alexander Kalles nach Pass von Philipp Horn frei zum Schuss kommen und den Ausgleich erzielen (10′).
Im zweiten Drittel forderte Coach Pucher mehr Druck vor dem gegnerischen Tor, trotz Powerplay konnte man aber bislang keinen Treffer erzielen. Sebastian Bilkey scheiterte nach einem Konter denkbar knapp an VSV-Goalie Timmo Taurer, Andreas Pfeifer knallte die Kugel an den Pfosten. Nach gut 34 Minuten dann erneut ein KAC-Powerplay, diesmal konnte man durch Kalles, der seinen zweiten Treffer an diesem Abend erzielte, auf 2:3 verkürzen. Und alle Spekulationen und Hoffnungen auf den Ausgleich wurden zunichte gemacht, als der VSV schon wieder innerhalb einer Minuten zwei Mal jubelnd abdrehen konnte (36′ Velikogne, 37′ Schmid). Und das Torfeuerwerk ging weiter, diesmal allerdings zugunsten der Rotjacken, die durch Christoph Haimburger auf 3:5 verkürzen konnten und damit den Pausenstand nach zwei Dritteln besiegelten.
In Abschnitt zwei musste Dominik Mayrobnig gleich mal nach zwei Minuten in die Box, der Pfiff erschien allerdings etwas fragwürdig. Die Villacher waren im Powerplay brandgefährlich, konnten der KAC-Abwehr aber nicht anhaben. Das Selbstvertrauen des KAC schien wieder da zu sein und man setzte alles nach vorne – aber der VSV wartete nur auf den nächsten Treffer, den dieses Mal Seebacher (49′) erzielen konnte. Und wieder die alte Leier: Nach einer Minute wäre es beinahe wieder zu einem Kontertor der Villacher gekommen. Peter Mack sah allerdings keine andere Option, als die Notbremse zu ziehen und verursachte einen Penalty, den Niklas Fechtig am sonst so souveränen Maximilian Obereder vorbei ins Netz zischen ließ (50′). Zumindest die nächste Strafe durch Michael Kramer (52′) konnte man überstehen, man musste dann aber verzweifelt dabei zusehen, wie der Ball den Gang ins gegnerische Tor scheinbar verweigerte. Fünf Minuten vor Ende ging Oliver Pucher dann all-in und holte Obereder aus seinem Gehäuse. Dies fruchtete, Andreas Pfeifer konnte das 4:7 erzielen (56′). Weitere Tore gingen aber nicht mehr rein, die Strafzeit für Martin Pfeifer zwei Minuten vor Ende stand sinnbildlich für ein chaotisches Spiel von Seiten des KAC.
Das Fazit
Das Glück war an diesem Abend definitiv nicht auf der Seite des KAC. Viele Bälle versprangen, das Aluminium hatte ebenfalls den einen oder anderen Einsatz. Trotzdem muss man sich eingestehen, dass der VSV besser gespielt hat und den Sieg verdient nach Hause gespielt hat. In der nächsten Partie in zwei Wochen haben die Rotjacken die Chance auf Wiedergutmachung, wenn es in Villach wieder gegen die Adler geht. Die Antwort der Draustädter ließ allerdings nicht lange auf sich warten, erst Timo Schmid (11′) und Joe Leurer mit einem Gewaltschuss aus der zweiten Reihe (13′) machten dem KAC einen Strich durch die Rechnung. Nach fast 16 Minuten dann das erste Powerplay für Rot-Weiß, man konnte die Villacher Abwehrmauer aber nicht durchdringen. Als die Sirene das erste Mal ertönte, stand es daher 1:3 aus Klagenfurter Sicht.
Das Lineup
Obereder (Kerschbaumer)
M. Pfeifer – Sterniczky, Holl – Krametter, Kalles – Kramer;
Mayrobnig (C) – A. Pfeifer – Haimburger, Fritz – Horn – Mack, Niederleitner – Weinberger – Bilkey;