Bericht (2018-02-10): VSV 2 KAC 5

Am heutigen Samstag stand das letzte Auswärtsspiel der Regular Season auf dem Programm. Zum Glück mussten sowohl Spieler als auch Fans keine Weltreise auf sich nehmen, es ging lediglich ins 30 Minuten entfernte Villach. Aufgrund des ungewöhnlich frühen Spielbeginns (11 Uhr) wurde die recht kurze Anreise dankbar angenommen. Ob der Spielbeginn etwas mit dem Villacher Fasching zu tun hat, steht in den Sternen. Wohl eher nicht, aber der KAC war fürs Derby gegen den VSV mehr als nur bereit.

Die Ausgangslage

Man konnte bereits beim Aufwärmen sehen, dass beide Teams nicht wirklich an diese frühe Uhrzeit gewöhnt sind. Dennoch ging der KAC hochmotiviert ans Werk. Head Coach Oliver Pucher konnte beinahe den gesamten Kader aufbieten, einzig die Youngstars Martin Fritz und Fabian Hirm waren diesmal nicht dabei. Auch Assistant Coach Kari-Matti Ratsula war verhindert und konnte das Team daher nicht an der Seitenlinie unterstützen. Im Tor startete Maximilian Obereder.

Das Spiel

Der KAC ging, zur Überraschung der gut 100 Zuschauer, die sich dieses frühe Match in der Sporthalle St. Martin nicht entgehen lassen wollten, von der ersten Minute an spritziger und offensiver ans Werk. Nach guten drei Minuten musste dann erstmals ein VSV-Spieler auf die Strafbank und das nutzte man gnadenlos aus, als Alexander Kalles einen Rückpass von Andreas Pfeifer etwas glücklich im Tor unterbringen (5’/PP) und den KAC damit in Führung bringen konnte. Der VSV wurde langsam aber sicher wachgerüttelt, kam aber bis zur neunten Spielminute nicht an der KAC-Abwehr vorbei; dann konnte aber VSV-Sniper Timo Schmid zuschlagen und für die Adler ausgleichen. Die Rotjacken spielten ihr Spiel wenig beeindruckt weiter und konnten bald darauf durch Christoph Haimburger erneut in Führung gehen (13′). Eine Minute später musste dann erstmals die KAC-Unterzahllinie aufs Feld, nachdem Alexander Kalles einem VSV-Stürmer einen etwas groben Taucher mit auf den Weg gab. Die Defense hielt aber dem vom VSV ausgeübten Offensivdruck stand und ließ keinen Treffer zu. Im Gegenteil, nach Ende der Unterzahl hatte Peter Mack die Führung am Schläger, als er im Zuge eines Konters alleine auf VSV-Goalie Frank zurannte, aber nicht am Villacher Schlussmann vorbeikommen konnte. Der Pausenstand zeigte dann eine knappe Führung auf der Anzeigetafel, wer das Spiel gesehen hat weiß aber, dass das Drittel mit Ausnahme des VSV-Treffers voll und ganz den Rotjacken gehörte.

Auch in Abschnitt zwei starteten die Männer in rot und weiß mit vollem Elan und geballter Offensivkraft. Man erzeugte enormen Druck auf den VSV, der schließlich eine Zwei-Minuten-Strafe ziehen musste (26′). Powerplay-Tor konnte allerdings keines erzielt werden, bis zur 38. Minute waren Tore generell Mangelware, auch wenn auf beiden Seiten Chancen vorhanden warten. Dann kam der große Auftritt der dritten Linie, die auf einmal anfing, ihre Offensivkraft auszuspielen: Florian Weinberger bekam den Ball in gefährlicher Position vor dem Tor und erzielte eiskalt mit seinem ersten Saisontor das 3:1 (38′). Und als wäre das nicht genug gewesen, legte Christoph Haimburger exakt 29 Sekunden später nach und erhöhte auf 4:1. Der KAC-Fansektor stand Kopf, mit so einer eindeutigen Partie hat wohl keiner gerechnet! Nicht einmal eine Strafe kurz vor Drittelende gegen Martin Pfeifer schien den Rotjacken was auszumachen (39′).

Auch im Schlussabschnitt konnte dieses Powerplay des VSV nicht in einen Treffer umgemünzt werden. Der VSV versuchte verzweifelt, den Ball nach vorne zu bringen, der KAC dominierte das Spiel aber nach wie vor nach Belieben. Der VSV nahm ein Timeout, konnte aber entgegen der Erwartungen den heimischen Fans keinen Treffer präsentieren; das Einzige was sie sahen war Joe Leurer auf der Strafbank (50′). Aber auch der KAC zeigte in diesem Powerplay einen kurzen Moment der Schwäche und erzielte keinen weiteren Treffer. In der 56. Minute dann der Aufreger des Spiels, als der VSV beim slowenischen Schiedsrichterteam reklamierte, dass der Schläger von Andreas Pfeifer eine zu hohe Biegung an der Schaufel hatte. Nach kurzem Nachmessen bestätigte das Schiedsrichtergespann die Regelwidrigkeit und schickte den KAC-Center mit einer roten Karte und einer daraus resultierenden MS1 frühzeitig unter die Dusche. Daher schrillten trotz Drei-Tore-Führung wieder die Alarmglocken, da man wie üblich zusätzlich zur Matchstrafe eine 5-minütige Teamstrafe ausfasste. Der VSV nahm seinen Goalie raus und versuchte in 6-gegen-4-Überzahl den schnellen Anschlusstreffer zu erzielen. Ging aber nach hinten los, denn Christoph Haimburger schnappte sich den Ball und lupfte ihn über die gesamte Abwehr hinweg ins Villacher Tor. Das Spiel war entschieden, auch wenn der VSV durch einen Airhook von Niklas Felsberger den 5:2-Endstand aus Sicht des KAC erzielen konnte. Auch hier gab es wieder Diskussionsstoff, denn die Schiris erkannten den Treffer trotz offensichtlichem hohen Stock als regulär an. Damit endete ein starkes Spiel des KAC hochverdient mit 5:2

Das Fazit

Man hätte bestimmt noch drei, vier Tore mehr erzielen können, das war aber wohl der einzige Kritikpunkt an diesem frühen Nachmittag. Der KAC machte wohl sein bestes Spiel in dieser Saison und ließ dem Erzrivalen aus Villach nicht den Hauch einer Chance. Damit darf man weiter von ersten Platz im Grunddurchgang träumen, da man den VSV in der Tabelle überholen konnte, der zusätzlich noch drei Punkte abgezogen bekam, da er einen noch nicht transferierten Spieler zu früh eingesetzt hatte und das Heimspiel gegen Zell somit nachträglich mit 5:0 für die Wikings gewertet wurde. Jetzt gilt es, in den letzten beiden Spielen der Regular Season gegen Zell und Wien überzeugende Leistungen abzuliefern, um den WFV eventuell noch überholen zu können. Apropos: Die Spiele, die in den nächsten zwei Wochen stattfinden, können alle Fans in Klagenfurt bestaunen.

Das Lineup

Obereder (Kerschbaumer)

Kalles – Krametter, M. Pfeifer – Kramer;

Mayrobnig (C) – A. Pfeifer – Haimburger, Holl – Horn – Mack, Niederleitner – Weinberger – Sterniczky, Bilkey;