Im letzten Spiel im Grunddurchgang erwarteten wir vor Heimpublikum unseren Lokalrivalen, den VSV. Die Ausgangslage für beide Mannschaften konnte ungleicher nicht sein. Der VSV war schon vor dem Spiel einzementiert am zweiten Tabellenplatz aufzufinden, und konnte von diesem rechnerisch auch nicht mehr verdrängt werden. Unsere Mannschaft lag auf dem vierten Tabellenplatz und hatte noch die theoretische Chance auf Tabellenplatz 3. Dafür musste man aber Villach zumindest nach der Verlängerung besiegen und im Parallelspiel zwischen Unihockey Vorarlberg gegen TVZ Wikings besiegen Zell am See müsste der krasse Außenseiter aus dem Ländle die Wikings besiegen. Der dritte Platz würde eine Playoffserie gegen den VSV bescheren. Mit den vierten Platz müsste die Mannschaft gegen den Meister aus Wien ran, welchen man wahrscheinlich sowieso schlagen müsste,um diese Saison in die goldene Medaille beißen zu dürfen.
Trotz dieser Ausgangslage stand das Derby im Vordergrund, welches man aus Prestigegründen auch auf jedem Fall gewinnen wollte. Unsere Mannschaft kannte bis auf die bekannten Langzeitverletzten und den erkrankten Philipp Horn und den verletzten Peter Mack den gesamten Kader aufrufen. Wieder mit dabei war Dominik Mayrobnig. Bei den Gästen gab man einen stark aufspielenden Nachwuchstorhüter die Chance Derbyluft zu schnuppern. Ansonsten war der Kader auch nahezu komplett. Ein spannendes Derby vor randvoller Waidmannsdorfer Sporthalle konnte beginnen.
Impulsiver Start unserer Mannschaft im ersten Drittel
Dass unsere Mannschaft an diesem Abend unbedingt als Sieger vom Platz gehen wollte, zeigte sie schon gleich im ersten Drittel. Sehr konzentriert und mit viel Ruhe versuchte man von hinten nach vorne zu arbeiten und dort schnell zu Abschlüssen zu kommen. So war es Christoph Haimburger nach Zuspiel von Dominik Mayrobnig, der nach knapp sechs Spielminuten das erste Tor für unsere Mannschaft an diesen Abend erzielen konnte. In Folge dessen spielte unsere Mannschaft weiter mutig weiter, musste aber auch einige unnötige Konter der Gastmannschaft auf sich nehmen. So musste unser Kapitän, Alexander Kalles, einen durchbrechenden Gastspieler mit einem Stockfoul stoppen. Die Folge war richtigerweise eine Zweiminuten Strafen. Diese Strafe und den folgenden Freischlag nutzte die Gastmannschaft eiskalt aus, und netzte mit einen platzierten Distanzschuss zum Ausgleich ein. Geschockt von diesem Gegentreffer konnte der VSV gleich das nächste Tor draufsetzten. Nach mehreren Stellungsfehlern in unseren Abwehrreihen konnte sich die Gastmannschaft problemlos durchkombinieren und ohne Mühe zum erstmaligen Führungstreffer zum 1:2 abschließen. Durch diesen Anschlusstreffer konnte sich die Mannschaft wieder erfangen und versuchte wieder durch Kombinationsspiel neue Akzente im Spiel zu setzten. Nach einem Zuckerpass von Christoph Platzer auf Martin Pfeifer konnte dieser vor dem Tor nur mehr alleinstehend gestoppt werden. Der fällige Penalty konnte aber leider nicht verwertet werden. So war es unsere Powerplaylinie die diesen Auftrag übernehmen musste, und diesen in Person von Andreas Pfeifer, der von Christoph Haimburger im 2 gegen 0 angespielt wurde, auch erfolgreich beenden konnte. Der Ausgleich war geschafft.
Mit diesem Ergebnis durften die Mannschaften zum ersten Mal die Seiten tauschen.
Das Drittel der Speziallinien
Hätten die Trainer gewusst, dass sich das Spiel im zweiten Drittel so entwickelt, hätten diese wohl im Abschlusstraining nur Überzahl und Unterzahl trainiert. Aber zuerst mal von Beginn an.
Mit der Leistung konnte unsere Mannschaft derzeit zufrieden sein, jedoch musste man noch einen Gang zulegen um wirklich als Sieger vom Feld zu gehen. Dieses Ziel erschien jedoch schon nach zwei gespielten Minuten im zweiten Drittel in Gefahr. Nach einem Freischlag der Gastmannschaft, aus doch eher großer Entfernung von unseren Tor, wurde der Ball von unserem blockenden Stürmer so unglücklich abgefälscht, dass dieser in hohen Bogen unseren Torhüter überflog und sich hinter ihm ins Tor senkte. Dieser Treffer markierte das 2:3 aus unserer Sicht. Danach war aber die Zeit der Speziallinien gekommen. In der 24. Spielminute wurde eine kleine Bankstrafe gegen die Gäste ausgesprochen, diese konnte von unserer Powerplaylinie aber nicht in Zählbares umgemünzt werden. Gleich darauf folgte in der 26. Spielminute eine weitere kleine Bankstrafe gegen die Gäste, welche ebenso nicht verwertet werden konnte. Knapp nach Ende dieser Strafe wurde von den slowenischen Schiedsrichtern eine umstrittene große Bankstrafe ausgesprochen. Und diese konnte unsere Mannschaft gleich verwerten. Es war wieder Andreas Pfeifer, der zum zweiten Mal an diesem Abend im Powerplay erfolgreich war, der den Ausgleich wiederherstellen konnte. Es ging aber aufgrund der großen Bankstrafe weiter mit Powerplay. Der Verlauf endete aber zuerst unglücklich für unsere Mannschaft. Nach einem misslungenen Dribbling vor unserem Tor eroberten die Gäste den Ball und konnten alleinstehend vor unserem Torhüter Maxi Obereder nur mehr mit einem Foul gestoppt werden. Den fälligen Penalty verwandelte der VSV humorlos zum 4:3. Unsere Powerplaylinie musste nun wieder ran, um den Ausgleich herzustellen. Diesmal war es Dominik Mayrobnig mit einem schönen Drehschuss nach Zuspiel von Joseph Holl, der diesen wiederherstellen konnte.
Damit war die große Bankstrafe beendet und nach langer Zeit konnte wieder mal 5 gegen 5 gespielt werden. Die nächste Strafe folgte aber noch knapp vor Ende des zweiten Spielabschnittes. Wiederum wurde nach Foul von Martin Krametter ein Penalty gegen unsere Mannschaft ausgesprochen. Dieser konnte diesmal aber nicht verwandelt werden, und somit tauschten unsere Mannschaften wiederum ausgeglichen die Seiten.
Hart umkämpftes 3.Drittel
Im letzten Spielabschnitt zeigten nochmals beide Mannschaften, dass sie heute unbedingt als Sieger im Derby vom Platz gehen wollten. Dadurch wurde Spiel auch etwas ruppiger und unübersichtliche Szenen entstanden.
Anfangs musste unsere Mannschaft noch das Unterzahlspiel überstehen, welches aus dem nichtverwandelten Penalty folgte. Dieses konnte diesmal problemlos erledigt werden und das Spiel ging mit 5 gegen 5 Feldspielern weiter. In dieser Zeit wurde das Spiel viel hektischer und intensiver, was folgte war eine unübersichtliche Situation, die zu einer zwei Minuten Strafe gegen die Gäste und einer Disziplinarstrafe gegen unsere Mannschaft führte. Daraus folgend musste der Trainer umstellen, und konnte nur mehr mit zwei Linien am Spiel teilnehmen, es ging aber zuerst mit 4 gegen 4 weiter. Die daraus entstehenden Räume konnte aber keine Mannschaft nutzen.
Kurz nach dieser Gelegenheit folgte die nächste Strafe gegen unsere Mannschaft. Unsere Unterzahlmannschaft musste wieder aufs Spielfeld und konnte diese diesmal nicht erfolgreich verteidigen. Die Gastmannschaft konnte diese Gelegenheit nutzen und wiederum in Führung gehen. Unsere Mannschaft warf noch einmal alles nach vorne und nahm auch den Torhüter aus dem Spiel um mit sechs Feldspielern erfolgreich zu sein. In dieser Phase behielt Christoph Platzer die Übersicht und spielte 39 Sekunden vor Schluss Christoph Haimburger freistehend im Slot an. Dieser hatte keine Mühe den Ball zu versenken, der Ausgleich war wieder geschafft. Das Spiel ging in die Overtime.
Der KAC zeigt erneut Nervenstärke.
Dass unserer Mannschaft die Overtime liegt, konnte sie diese Saison schon zweimal unter Beweis stellen. In beiden Verlängerungen konnte man jeweils als Sieger vom Feld gehen. Dieses Mal sollte es nicht anders sein. Denn nach knapp zwei gespielten Minuten war es Christoph Haimburger der Eiskalt mit seinem berüchtigten Schuss den Sieg für unsere Mannschaft fixieren konnte.
Fazit
Ein Sieg im Derby ist immer etwas Besonderes für unsere Mannschaft. Der heutige Sieg hatte aber große Folgen für das Playoff. Da Vorarlberg überraschend gegen Zell am See gewinnen konnte, folgen in der Halbfinalserie zumindest noch zwei weitere Playoffspiele gegen den Nachbarn aus Villach. Man hätte auch gerne gegen den Meister aus Wien gespielt, jedoch ist eine Derbyserie immer etwas Besonderes für unsere Mannschaft, auf welche man sich schon sehr freut.
Nächstes Spiel: 25.03.2017 um 19:00 gegen den VSV in der SH St.Martin
Ergebnis
KAC Floorball 6:5 VSV Unihockey nach OT
SR: Krizic/Vehovec
Torfolge KAC
1:0 C. Haimburger (D. Mayrobnig)
2:2 A.Pfeifer (C. Haimburger) PP
3:3 A. Pfeifer PP
4:4 D. Mayrobnig/ J. Holl PP
5:5 C. Haimburger / C. Platzer
6:5 C. Haimburger
Aufstellung
Obereder
Kalles – Krametter; Kramer – Holl
Mayrobnig – A.Pfeifer – Haimburger
Lam – M.Pfeifer – Platzer
Fritz – Weinberger – Gritsch
Sterniczky – Krömer
Verletzt/Krank:
Hreniuk, Mack, Horn