Jochen Bathe: „Ich will Meister werden!“

Vor einigen Wochen wurde es offiziell, dass Jochen Bathe das IFL-Team der Rotjacken als neuer Head Coach in die Saison 2019/20 führen wird. Kurz vor dem Trainingsauftakt am kommenden Montag haben wir ihn zum Interview gebeten, in dem er mit uns von seinen Plänen, dem bevorstehenden Umbruch im Kader sowie über die „neue“ Liga spricht!

Hallo Jochen, danke für deine Zeit! Du bist schon seit bald 15 Jahren Teil unseres Vereins und wurdest vor wenigen Wochen zum Head Coach des IFL-Teams befördert. Was bedeutet das für dich?

Bathe: Ich habe mich natürlich sehr gefreut, dass ich die Chance kriege, mich als Trainer der Kampfmannschaft zu beweisen. Vor allem im Hinblick auf die „neue“ Liga sehe ich eine große zu bewältigende Herausforderung. Die IFL ist heuer sehr stark besetzt, da ist ein großer Anstieg der Qualität klar zu erkennen.

Mit Dominik Mayrobnig, Alexander Kalles, Martin Pfeifer, Michael Gritsch und Sebastian Bilkey haben viele Stützen der vergangenen Saison den Verein verlassen bzw. ihre Karrieren beendet. Wie planst du, die entstandenen Lücken zu schließen?

Bathe: In erster Linie werde ich mir einige junge Spieler anschauen, denn früher oder später müssen sich alle beweisen. Unsere Abgänge waren zwar wichtige Spieler, traurig bin ich aber dennoch nicht, denn das ist der Lauf der Zeit. Spieler kommen und gehen, das ist einfach so. Dann rücken halt eben Junge nach, die natürlich Geduld mitbringen und ihre Leistung bringen müssen. Aus diesem Grund werde ich auch die U16 betreuen, damit die jungen Spieler von Anfang an unsere Philosophie verinnerlichen können. So gesehen werden wir die Lücken sicher sehr gut schließen können.

Sind Neuzugänge aktuell ein Thema bei den Rotjacken?

Bathe: Es gibt Testkandidaten, die wir uns in den kommenden Wochen im Training genau anschauen werden. Prinzipiell kommen für mich aber nur langfristige Engagements infrage, zudem müssen die Spieler sich auch mit unserer Philosophie auseinandersetzen können. Werden diese Forderungen erfüllt, bin ich für Neuzugänge offen: Vorausgesetzt, sie können unserer Mannschaft wirklich helfen. Grundsätzlich bin ich aber mehr dafür, die Spieler aus der eigenen Nachwuchsakademie zu fördern und ihnen das Vertrauen zu schenken. Dass wir fix mit Neuzugängen in die Saison gehen will ich daher Stand heute nicht unterschreiben.

Nun zur kommenden Saison. Anfang nächster Woche steht der Trainingsauftakt auf dem Programm, am 14. September geht’s los gegen Polanska Banda. Auf was wird besonderen Fokus gelegt?

Bathe: Vor allem in taktischen Belangen werden wir intensiv arbeiten. Kari-Matti Ratsula hat als mein Vorgänger gute Arbeit geleistet, hatte aber auch zu wenig Zeit, seine Visionen umzusetzen. Auf seinen Ideen werden wir aufbauen, dass aber jeder Trainer auch seine eigenen Pläne hat, ist natürlich klar. Ich zum Beispiel lege zusätzlich auch einen großen Wert auf Fitness und Athletik. Im taktischen Bereich wird unser Fokus aber darauf liegen, den Ball schnell zu spielen und sich sofort in einer andere Position zu bewegen, um viele Anspielstationen zu schaffen.

Die Liga ist mit der Erweiterung nach Ungarn so stark wie nie zuvor. Nicht zuletzt aufgrund der viele Abgänge wird es für den KAC sicher nicht leicht. Welche Ziele hast du dir daher für die neue Spielzeit gesetzt?

Bathe: In der IFL ist Geduld unser erster wichtiger Baustein. Wir befinden uns im Umbruch, das ist, so denke ich, in den letzten Wochen klar durchgedrungen. Bis Ende des Jahres will ich die Mannschaft aber soweit in den Rythmus bringen, dass sie in der heißen Phase der Saison ihr volles Potenzial ausschöpfen kann. Dazu muss das Team als solches noch enger zusammenwachsen, um dann spätestens 2020/21 ganz vorne anzugreifen. Heuer aber wäre die Teilnahme an den IFL-Playoffs schon ein Traum. In der österreichischen Meisterschaft hingegen ist der langersehnte Titel heuer schon das große Ziel. Wenn wir das nicht in Angriff nehmen, bräuchten wir meiner Meinung nach gar nicht erst antreten. Ich will Meister werden, daraus mache ich keinen Hehl.

Eine letzte Frage: Wer ist dein Titelfavorit?

Bathe: Der klare Favorit ist Phoenix Fireball. Ich habe mir einige Spiele der Ungarn angesehen, mit der Erkenntnis, dass sie sich körperlich auf einem unglaublich hohen Niveau bewegen und auch international viel Erfahrung aufweisen können. Aber auch Skofja Loka sollte man immer auf der Rechnung haben. Ihre Teamleistung war bereits in der letzten Saison unglaublich, zudem sind einige Spieler im Kader, die technisch auch international gemessen sehr stark sind. Das alles ist aber nur meine persönliche Einschätzung, die sich dann im Laufe der Saison als wahr oder falsch herausstellen wird.

Danke für das Interview!