KAC-U19 enttrohnt den übermächtigen VSV!

Was für ein Spiel, was für ein Sieg! Der KAC besiegt den VSV im Finale der U19-Bundesliga denkbar knapp im Penaltyschießen und ist ÖSTERREICHISCHER MEISTER!

Ausgangslage

Während der KAC im Halbfinale mit Wien ordentlich was zu tun hatte, brauchte Villach nicht sonderlich viel Mühe, um die Bandyts eindeutig aus dem Titelrennen zu werfen. Der WFV forderte den KAC in allen Belangen, nach zwei Dritteln stand es 5:5, ehe man im Schlussabschnitt noch einmal aufdrehte und mit 9:5 das Finalticket löste. Die Bandyts kämpften hinten beherzt, spielten vor allem im Boxplay gut auf. Doch gegen die Bundesliga-Garde hatten die Banditen keine Chance, somit ging es für Villach mit 14:1 ins Finale. Dort war der VSV zwar Favorit, abschreiben durfte man den KAC aber nicht. Oder wars doch umgekehrt…?

Personalien

Der KAC spielte in Vollbesetzung und hatte drei Linien zur Verfügung, einzig Backup-Goalie Luca Gaugg musste aufgrund einer OP passen. Für ihn rückte U17-Goalie Alexander Mülneritsch ins Lineup. Starten durfte wie erwartet U19-Nationalteamgoalie Lukas Kerschbaumer.

Gegner

Für diese Saison „kaufte“ der VSV groß ein. Man holte mit Stefan Wolf (Alligator Rum), Matthias Maczek und David Tilian (beide TVZ Wikings Zell) drei international erfahrene Spieler (U19-Nationalteam). Dies geschah aufgrund dessen , dass beide Vereine kein komplettes Team stellen konnten. Beim WFV sah es ähnlich aus, man holte sich Verstärkung aus Leoben und Linz.
Ansonsten trat der VSV mit seinem Farmteam-Kader an: Bundesliga-Erfahrung war fast ausnahmslos vorhanden. Man hatte vier (!!) Goalies im Kader, im Tor startete aber Bundesliga-Goalie Karl Dorfer.

Spiel

Das Spiel startete ganz nach den Vorstellungen des KAC. Nach fast zwei Minuten tauchte Lukas Lam nach Pass von Maxi Krömer vorm Tor auf und erwischte VSV-Goalie Dorfer eiskalt zwischen den Beinen – 1:0! Doch der schnelle Flügelstürmer hatte noch nicht genug; keine zwei Minuten später ertönte die Torsirene erneut und wieder ist es Lukas Lam, der einfach mal abzieht und dem Torhüter keine Chance lässt. Die Draufgabe durch Luca Wurmitzer (9′) lässt so langsam lauter werden, das 4:0 durch Philipp Horn (17′) die Halle beben. Villach fand einfach keinen Weg, ein Tor zu schießen, das KAC-Bollwerk hielt hinten dicht. So ging es mit 4:0 für den KAC in die Pause – das erste Drittel gehörte rein den Rot-Weißen!

Im zweiten Drittel begann der VSV von Anfang an Druck auszuüben, riskierte so ein Foul und Luca Brunner musste auf die Strafbank. Drei Sekunden dauerte es und Martin Fritz findet erneut den Weg durch Dorfers Beine. Plötzlich steht es 5:0! KAC-Trainer Kalles beharrte in der ersten Pause darauf, nicht nachzulassen und defensiv weiter stabil zu stehen. Doch die Euphorie in der Kabine war wohl etwas zu groß. Denn kurz vor Ende des zweiten Drittels kam der VSV durch seinen Topscorer Fechtig zum ersten Tor – die Villacher wirkten etwas befreiter, aber noch lange nicht beruhigt. Das bis dato fast makellose Schiedsrichterduo Kellner/Aigner leistete sich den ersten Fehler, als KAC-Verteidiger Krametter gelegt wurde, jedoch selbst für zwei Minuten in die Kühlbox musste. Das Powerplay trug keine Früchte. Es war die Ruhe vor dem Sturm.

Die Villacher kamen wie ausgewechselt aus der Kabine: Giftig, wild, entschlossen. Und dann ging es los.
Querpass Maczek, Tor Tilian – die Zeller Kombi überzeugte (43′). Ein zweiminütiges Powerplay konnte nicht ins 6:2 umgemünzt werden. Und dann begann das VSV-Feuerwerk. Koller (48′), Steiner (53′) und erneut Fechtig (55′) ließen den VSV durchdrehen. Der KAC war niedergeschlagen, kämpfte aber mit Vollgas weiter. Kurz vor Ende musste Luca Brunner erneut auf die Strafbank (Bodenspiel), doch der VSV verteidigte hinten geschickt. Kurz vor Ende drückten beide Teams aufs Siegestor, es fiel aber nicht. Als die Sirene ertönte, drohte alles zu eskalieren. KAC-Verteidiger Wiesner bekam eine 5-Minuten-Strafe für Groben Körpereinsatz. Daraufhin wurde das Schiedsrichterduo vom KAC-Trainerstab hart kritisiert, gebracht hat es freilich nichts. Somit begann die zehnminütige Overtime – die Hälfte davon in Unterzahl. Der Puls stieg bei allen Anwesenden. Jetzt gings um alles.

Der VSV drückte fünf Minuten durchgehend, doch das KAC-Boxplay funktionerte wieder einmal einwandfrei. Ein Lattenschuss durch Fechtig war das Highlight dieser Overtime. Als der KAC wieder komplett war, ging es wieder hin und her, doch das Tor fiel einfach nicht. Als die Sirene nach zehn Minuten ertönte, kam eine Situation, die jeder Spieler, Trainer und Zuschauer wohl gerne vermieden hätte. Die Partie ging ins Penaltyschießen.

Nun lag es an den Schützen, die Partie zu entscheiden. Die Kapitäne gaben ihre Listen mit den fünf Schützen ab, los ging es. Das Teams, das zuerst drei Tore erzielen konnte, war Meister.
Der VSV durfte bzw. musste starten, da er offiziell als Heimteam geführt wurde (Sieger im Grunddurchgang). Als erster Schritt Niklas Fechtig zur Tat. Der fackelte nicht lange und ließ KAC-Goalie Kerschbaumer mit seinem dritten Tor keine Chance. Ebenso wie KAC-Kapitän Holl, der mit Karl Dorfer geschickt überlistete. Zell-„Import“ Maczek war es ins Gesicht geschrieben, dass die Nerven blank lagen: Kerschbaumer hatte keine Probleme. Martin Krametter allerdings schon. Der KAC-Edeltechniker, ansonsten ein sicherer Penaltyschütze, kam nicht am VSV-Tormann vorbei. Aktueller Stand: 1-1!
Villachs Christoph Steiner lief an und bewies Nervenstärke. Gleich wie Philipp Horn, der auch sonst ein Mann für die wichtigen Tore ist. David Tilian und Christoph Platzer scheiterten. Jetzt wurde es interessant. VSV-Kapitän Hanschur hätte Kerschaumer ja auch beinahe überlistet. Doch die Querlatte hatte etwas dagegen. Somit bekam der KAC seinen ersten Matchball. Fabian Grabner trat an.
Und bewies Nervenstärke. Mit einem satten Schuss ins rechte Kreuzeck ließ er seine Kollegen jubeln und die Halle beben. Der KAC war Meister!

 

Spieldaten

KAC Floorball U19 – VSV Unihockey U19: 6-5 n.P.
Tore: Lam 2, Wurmitzer, Horn, Fritz bzw. Fechtig 2, Tilian, Koller, Steiner
21.05.2017 | 12:30 Uhr | SH Waidmannsdorf, Klagenfurt | SR Kellner / Aigner

Genaueres findet ihr auf Floorballflash!

Penaltyschießen:

Fazit

„Heute hat jeder das getan, wofür er eingeteilt war. Der Man of the Match war eindeutig die Mannschaft. Ich bin stolz auf die Jungs, dass sie den Titel verteidigt haben!“ ~ Alexander Kalles, KAC Head Coach

Mannschaftsaufstellung

Tor: 34 Kerschbaumer (37 Mülneritsch)

Verteidigung: 6 Wiesner, 14 Holl (C); 75 Hirm, 13 Krametter; 87 Grabner, 33 Werhounig;

Angriff: 12 Krömer, 74 Wurmitzer, 93 Lam; 71 Platzer, 10 Horn, 86 Fritz; 70 Schütz, 9 Motta, 26 Meixner;

Trainer: Alexander Kalles, Florian Hreniuk, Maximilian Obereder

Meisterkader der Saison 2016/17

34 | Lukas KERSCHBAUMER | Torhüter
37 | Alexander MÜLNERITSCH | Torhüter
69 | Luca GAUGG | Torhüter

6 | Luca WIESNER | Verteidiger
9 | Stefano MOTTA | Stürmer
10 | Philipp HORN | Stürmer
12 | Maximilian KRÖMER | Stürmer
13 | Martin KRAMETTER | Verteidiger
14 | Joseph HOLL (C) | Verteidiger
33 | Philipp WERHOUNIG | Verteidiger
71 | Christoph PLATZER | Stürmer
74 | Luca WURMITZER | Stürmer
75 | Fabian HIRM | Verteidiger
86 | Martin FRITZ | Stürmer
87 | Fabian GRABNER | Verteidiger
93 | Lukas LAM | Stürmer

Trainer:

Alexander KALLES | Head Coach
Florian HRENIUK | Assistant Coach
Maximilian OBEREDER | Assistant & Goaltending Coach