Kiitos, Kari!

Seit Samstag ist es offiziell: Kari-Matti Ratsula ist nicht mehr Trainer des KAC Floorball. Im seinem letzten offiziellen Interview erzählt er, warum er den Verein vermissen wird und wie seine Pläne für die Zukunft aussehen werden.

Ein Interview mit einem von Spielern und Fans verehrten Coach, der das Spiel der Rotjacken in neue Dimensionen lenkte.

Hallo Kari, danke dass du dir vor der Abreise noch Zeit genommen hast, mit uns zu sprechen! Wann geht’s los?

Ratsula: Ende Juni. Ich werde mit einem Freund einen Roadtrip durch Europa unternehmen, dabei geht’s unter anderem über Tschechien, Polen und die baltischen Staaten zurück in die Heimat. Ich freue mich bereits darauf, da wir mal abschalten und die Schönheit dieser Länder bewundern können. Meine Freundin Ninni, Baby Mysi und unser Hund Nemo werden unterdessen mit dem Flugzeug reisen.

Die Spieler haben bereits deutlich signalisiert, wie sehr sie dich vermissen werden. Was bedeutet das für dich?

Ratsula: Es waren zwei intensive Jahre mit einer Mannschaft, mit der sich in dieser Zeit eine enge Bindung entwickelte. Daher werde ich sie natürlich ebenfalls sehr vermissen. Ich habe ja auch gefühlt, dass wir uns in die richtige Richtung bewegt haben, bedauere aber, dass es immer noch so viel gibt, wofür wir keine Zeit mehr hatten. Aber endgültigen Abschied gibt es keinen – in diesen modernen Zeiten ist die Kommunikation natürlich kein Hindernis. Ich bin mir also sicher, dass wir auf die eine oder andere Weise in Verbindung bleiben werden!

Du verlässt Klagenfurt aus beruflichen Gründen und kehrst nun in deine Heimat Helsinki zurück. Wie sehen dort dann die Pläne aus?

Ratsula: Ich werde in das Herz meiner Heimat Helsinki zurückkehren und mit einem guten Freund ins Uhrmacher-Business einsteigen. Um unsere Geschäftsziele zu erreichen, wird ein enormer Aufwand erforderlich sein, außerdem steht der letzte Schliff zur Renovierung unserer Wohnung auf dem Programm. Da bleibt leider keine Zeit mehr, ein Team zu coachen. Da bin ich mir sicher.
Nun habe ich aber Zeit für weitere, wichtige Dinge. Ich werde mehr Zeit für meine Familie haben, deren Zukunftsträume ich auf jede erdenkliche Weise unterstützen werde. Außerdem freue ich mich schon auf das Wiedersehen mit alten Freunden und werde vermutlich auch, da ich nun alt genug bin, mit einigen ehemaligen Teamkameraden in der Veteranen-Liga spielen. Ganz ohne Floorball geht dann doch nicht (lacht).

Du hast in deiner Karriere als Profi schon einiges erlebt, dann bist du nach Klagenfurt gekommen, wo Floorball noch nicht profimäßig gespielt wird. Was hat dir trotzdem imponiert?

Ratsula: Als erstes ist mir aufgefallen, wie gut der Verein im Vergleich zu den meisten anderen österreichischen Mannschaften geführt wurde. Auch die meisten Spieler reagierten positiv auf die Entwicklung, die sich in ihren Fortschritten zeigte, was sich in einer ziemlich guten Moral widerspiegelte. Insbesondere die jungen Spieler haben ein enormes Potenzial, in einigen Jahren Qualitätsspieler des KAC zu werden.
Auch der Support von außen hat mich beeindruckt. Seien es die Fans, Freundinnen, Familien oder Hallenwart Harald: Alle zogen während der Saison gemeinsam an einem Strang. In guten wie in schlechten Zeiten. All das sind Schritte, die den Verein auf Dauer zu einer langen und erfolgreichen Organisation machen werden. Ich war stolz, Teil dieses Projekts gewesen zu sein. Macht weiter so!

Auf welchem Weg befindet sich der KAC Floorball deiner Meinung nach momentan?

Ratsula: Mit einem guten Mix aus jungen Talenten und erfahrenen Spielern steuert der KAC Floorball auf eine rosige Zukunft zu. Ich denke, ich konnte den Spielern einiges an Wissen mitgeben, welches ihnen dabei helfen wird, noch besser zu werden. Ich hoffe auch, dass die Mentalität und das Verständnis für die Bedeutung jedes Spielers und jedes Trainers einen Einfluss hatten. Die Qualität kleiner Dinge steht nun im Rampenlicht und in Zukunft wird vor allem die Pflege derartiger Eigenschaften eine große Rolle spielen. Jeder muss sich nun auf die wirklich wichtigen Dinge konzentrieren, denn von nichts kommt nichts.

Wie schätzt du die Chancen des KAC für die kommenden Jahre in der IFL ein?

Die IFL scheint mir ein wirklich gutes Produkt sein, welches vom IFF auf jede erdenkliche Weise unterstützt werden sollte. Denn in der Liga und deren Spielern steckt meiner Meinung nach enorm viel Potenzial. Ich bin mir auch sicher, dass wir nächstes Jahr ein starkes KAC-Team sehen werden, dass sowohl international als auch national um den Titel mitspielen wird. Mithilfe von weiterer Leistungssteigerung, weiterer Erhöhung des Levels und brillanter Teamarbeit ist das auf jeden Fall möglich. Ich zog auch das Fazit, dass sich engagierte Trainer und Mitarbeiter sehr intensiv um den Nachwuchs gekümmert haben, was dem Verein langfristig sicher noch einige Erfolge bescheren wird.

Deine Worte zum Abschied?

Ich wünsche der gesamten KAC-Familie von ganzem Herzen alles Gute. Ich hoffe wir sehe uns bald wieder, Besuche in Klagenfurt sind auf jeden Fall eingeplant. Ich wünsche euch viel Erfolg für die kommenden Jahre!
Ein Teil meines Herzens wird immer rot-weiß bleiben!
#nobeef

Danke, für das Interview! Wir wünschen dir alles Gute für die Zukunft!

Kiitos, Kari!