
Peter Mack ist in seine zweite volle Saison als Spielertrainer des KAC Floorball gestartet. Im Interview analysiert der 29-jährige die aktuelle Position der Rotjacken, gibt teaminterne Einblicke und spricht über die Ziele für die Saison 2021/22.
Hallo Peter, danke für deine Zeit! Drei Spiele sind bereits gespielt, nach dem misslungenen Heimspiel gegen Zell am See gab es zwei Auswärtssiege in Folge. Dein Fazit zum Saisonauftakt?
„Bis jetzt bin ich mit dem Auftakt sehr zufrieden. Die Mannschaft entwickelt sich bisher wirklich gut, vor allem bei den jungen Spielern und den Neuzugängen merkt man, dass sie sich so langsam an das höhere Level in der Bundesliga gewöhnen können. Man muss sich jedoch auch eingestehen, dass nach wie vor sehr viel Luft nach oben ist, um mit den Top-Teams mitspielen zu können.“
Was fehlt deiner Meinung nach noch, um die Großen ärgern zu können?
„Dass wir sie ärgern können, haben wir ja bereits beim Super Cup gezeigt, vor allem mit der Defensive war ich und bin ich nach wie vor sehr zufrieden. Woran wir hauptsächlich noch arbeiten müssen, ist die Offensive. Vor allem im Bereich Ballbesitz und bei der Chancenverwertung – Stichwort: Kaltschnäuzigkeit – ist noch Luft nach oben.“
Mit Stefan Lekas hast du nun einen Assistenten an deiner Seite. Kann er dir und der Mannschaft weiterhelfen und auch im taktischen Bereich seinen Input geben? Er kommt ja eigentlich vom Ballhockey, einer artverwandten aber dennoch anderen Sportart.
„Mit Stefan haben wir uns extrem verstärkt. Nicht nur in punkto Disziplin und Teamgefüge, auch im körperlichen Bereich konnten wir bereits von ihm lernen, womit er heuer auch eine ganz wichtige Rolle im Team einnimmt. Und auch wenn Ballhockey „nur“ artverwandt ist, kann er der Mannschaft mit seiner Expertise auch im taktischen Bereich viel beibringen.“
Wie kommt das bei den Spielern an? Kann er die Mannschaft mit seiner Art und Weise gut erreichen?
„Manchen Spielern gefällt dieser Stil, manche müssen sich nach wie vor daran gewöhnen. Aber das ist normal, in jeder Mannschaft gibt es unterschiedliche Spielertypen, das ist auch beim KAC Floorball so. Stefan versucht, dem entgegen zu wirken, auf die Spieler einzugehen und deren individuelle Stärken zu fördern. Und genau das ist wiederum eine seiner großen Stärken.“
Zurück zur Mannschaft. Der Kader ist so jung wie nie zuvor, mit einem Altersschnitt von knapp 18 Jahren seid ihr die jüngste Mannschaft der Liga. 19 der 26 Kaderspieler sind noch für die U19-Liga spielberechtigt. Könnte die fehlende Erfahrung im Team einen großen Nachteil mit sich bringen?
„Natürlich ist es nicht optimal, dass wir im Sommer einige Führungskräfte verloren haben, aber seit einigen Jahren ist das bei uns nach jeder Saison schon fast vorprogrammiert. Für mich ist diese Saison aber mehr als nur der übliche Neustart, sondern fast schon der Startpunkt in eine neue Ära. Die Jungs lernen wirklich schnell und sind total motiviert, sich weiterzuentwickeln, das gilt neben den jungen Talenten auch für die etablierten Kräfte, die jetzt Verantwortung übernehmen müssen. Die fehlende Erfahrung dürfte damit nicht lange ein Problem sein.“
In der Transferphase im Sommer wurden so viele neue Spieler geholt wie nie zuvor, einige kamen von den Floorball Bandyts Klagenfurt zum KAC. Konnten sich die Jungs bereits gut integrieren?
„Zugegeben, am Anfang hatte der eine oder andere Probleme, sich an das höhere Tempo und das körperbetonte Spiel in der Bundesliga zu gewöhnen. Aber wie bereits erwähnt, nach einigen Monaten können wir bei ihnen bereits wirklich großartige Fortschritte verzeichnen. Sie lernen schnell und ich arbeite wirklich sehr gerne mit ihnen. Auch innerhalb der Mannschaft sind sie bereits fix verankert und konnten sich nach einer kurzen Kennenlernphase bestens einleben.“
In der letzten Saison war das Ziel das Erreichen des Final-Four. Am Ende hat man es darüber hinaus bis ins Halbfinale der Staatsmeisterschaft geschafft und dem WFV einen heißen Kampf geliefert. Wie sehen die Ziele für die aktuelle Saison aus, hat der KAC eine realistische Chance, erneut übers Final-Four hinauszukommen und ganz oben mitzuspielen?
„Unser Ziel ist nach wie vor das selbe, wir wollen das Final-Four wieder gewinnen. Ich glaube aber, dass es heuer um einiges schwieriger wird. Wenn man einen Blick auf die Liga, deren Teams und nicht zuletzt die Tabellen wirft, muss man feststellen, dass auch die anderen Mannschaften über den Sommer nicht geschlafen und einen Sprung nach vorne gemacht haben. Jedoch haben wir das Potential, um an einem guten Tag jeden zu schlagen – und genau jenes Potenzial müssen wir ausschöpfen.“
Danke für das Interview!