In der dritten Runde der IFL schlitterten die Rotjacken in ein wahres Debakel. Der Heimauftakt ging gehörig in die Hose, man ist nach wie vor sprachlos. Das 2:8 wirft auch beim KAC viele Fragen auf.
Die Personalien
Zahlreiche Ausfälle plagten den KAC an besagtem Samstag. Da neben Lukas Kerschbaumer auch der dritte Torhüter Alexander Mülneritsch ausfiel, musste man mit nur einem Torhüter in die Partie gehen. Außerdem waren Dominik Mayrobnig, Florian Weinberger, Florian Hreniuk, Tobias Meixner und Fabian Hirm an diesem Tag nicht verfügbar. Somit musste Coach Kari-Matti Ratsula ein klein wenig improvisieren, was die Aufstellung betraf. Dafür wurde dem erst 17-jährigen Philipp Horn die Ehre zu teil, die Mannschaft in Abwesenheit von Mayrobnig als Kapitän aufs Feld zu führen.
Das Spiel
Die Gäste aus Wien reisten zwar mit nicht einmal drei vollen Linien an, gaben aber von Anfang an Vollgas. Der WFV nahm das Spiel schnell in die Hand und übte enormen Druck aus. Als Martin Krametter in der 8. Minute eine Zweiminutenstrafe wegen Sperren aufgebrummt wurde, waren die Wiener nicht mehr zu halten und erzielten durch Jakob Mayer sehenswert das 0:1 aus Sicht des KAC. Als kurz darauf das 0:2 durch Michael Seiser (12′) fiel, dachte man sich noch nicht viel dabei: Zwei Tore Vorsprung sind ja bekanntlich im Floorball nichts. Spätestens beim 0:3 durch Ex-KACler Georg Luschin (20′) wusste man aber: Diese Partie wird verdammt schwer!
Auch im zweiten Drittel waren die Gäste weiterhin tonangebend. Das Spiel lief erst 31 Minuten und der Wiener Neuzugang Lukas Angst traf zum 0:4 (21′). Als WFV-Kapitän Miglinci dann auch noch auf 0:5 erhöhte (24′), war beim KAC Feuer am Dach! Head Coach Ratsula war wenig erfreut über die Spielweise seiner Mannschaft, dies tat er bereits in der Pause kund. Nach dem 0:5 erhöhte der KAC endlich das Tempo, erspielte sich zahlreiche Chancen, Tor fiel keines. Man kann vieles auf das fehlende Glück ausreden, im Endeffekt aber waren die Rotjacken an diesem Abend mit dem WFV einfach überfordert. Die Schüsse gingen einfach nicht ins Tor, Unkonzentriertheiten erhöhten die Fehleranfälligkeit und somit den Druck, der auf den KAC-Spielern lastete. Immerhin konnte man die Wiener etwas ausbremsen und bis zum Drittelende keine Tore mehr bekommen – die Latte hatte allerdings des öfteren ihre Hände im Spiel.
Kari-Matti Ratsula hat schon viel erlebt in seiner langen Karriere als Spieler, daher glaubte er auch fest daran, dass die Rotjacken noch ein Wunder schaffen würden. Bereits in der 43. Minute hatte man die Gelegenheit, die Aufholjagd zu starten: Doch Joseph Holl scheiterte bei einem Penalty an WFV-Goalie Bernhard Bezucha. Stattdessen erzielte der Wiener Angst in seinem ersten Spiel für den amtierenden Meister gleich sein zweites Tor (49′): 0:6. Zehn Minuten vor dem Ende des dritten Abschnitts nahm der KAC noch ein Timeout und Coach Ratsula nahm eine für österreichische Verhältnisse eher ungewöhnliche Maßnahme vor: Man spielte fortan ohne Torhüter, in der Hoffnung, den Sechs-Tore-Rückstand noch zu egalisieren. Und siehe da, Andreas Pfeifer war in der 53. Minute zur Stelle und erlöste den KAC von seiner Torflaute. Als Joseph Holl in der 55. Spielminute auf 2:6 verkürzte, schimmerte plötzlich ein Funken Hoffnung auf. Beinahe wäre danach aber das mutige Empty-Net-Spiel in der Hose gegangen, Maxi Obereder eilte aber von der Bank ins Tor und hielt einen Wiener Weitschuss spektakulär. Dafür verfiel man nach vorne wieder in alte Muster und musste tatenlos dabei zu sehen, wie die Wiener durch Mayer (59′) und Seiser (60′ / Empty Net) das Spiel mit 8:2 für sich entschieden. Oder auch 2:8 aus KAC-Sicht – ein Heimauftakt zum Vergessen.
Die Stimme zum Spiel
„Um ehrlich zu sein, ich habe leider nur sehr wenig Positives aus dieser Partie mitnehmen können. Die ganze Mannschaft hat heute weit unter den Erwartungen gespielt, dass müssen wir uns offen und ehrlich eingestehen. Jetzt gilt es, noch härter zu arbeiten und den Fokus auf Škofja Loka zu legen.“
~ Andreas Pfeifer (Stürmer KAC Floorball)
Der Ausblick
Jetzt steht erstmal eine Analyse des Spiels an, bevor man nächste Woche wieder von vorne starten will. Da geht es nämlich gegen Liga-Matador Škofja Loka, was es auch nicht gerade einfacher macht. Trotzdem: Wer den KAC kennt, der weiß, dass sich die Rotjacken so schnell nicht geschlagen geben! Besonders die Unterstützung der Fans wird da gefragt sein!
Die Zahlen und Fakten zum Spiel
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Die Aufstellung
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