Im Titelkampf mussten die Rotjacken einen kleinen Rückschlag hinnehmen: Der Finaleinzug konnte am Samstag nicht fixiert werden und der VSV die Serie ausgleichen. Nächste Woche heißt es also „Siegen oder fliegen“.
Die Personalien
Bis Samstagmorgen war noch fraglich, ob für Andreas Pfeifer (Adduktoren) und Philipp Horn (Handverletzung) ein Einsatz infrage kommen würde. Head Coach Kari-Matti Ratsula ereilte aber noch am Vormittag die beruhigende Nachricht, dass beide einsatzfähig wären. Im Tor startete Maximilian Obereder.
Das Spiel
Das erste Drittel startet alles andere als gut für die Rotjacken. Der VSV spielte von Beginn an sehr offensiv und belohnte sich in der siebten Minute mit dem 0:1 aus KAC-Sicht, bei diesem Eigentor sah die KAC-Defensive alles andere als gut aus. Das 0:2 durch Villachs Alexander Hanschur (10′) ließ bei den Rotjacken endgültig die Alarmglocken schrillen. Von da an gingen der KAC mutiger ins Spiel, versuchte den Zwei-Tore-Rückstand zu egalisieren. Joseph Holl gelang dies dann auch eindrucksvoll (16′), als er kurz nach der Mittellinie abzog und VSV-Goalie Timmo Taurer mit diesem satten Schuss ins Kreuzeck nicht den Hauch einer Chance ließ. Kurz darauf folgte die erste Strafe des Spiels, die KAC-Stürmer Andreas Pfeifer absitzen musste. Das Penalty Killing funktionierte aber gewohnt gut und damit ging es mit einem knappen 1:2-Rückstand in die erste Pause.
Auch der zweite Abschnitt begann überhaupt nicht nach Plan: VSV-Defender Karim Abderrahmani zog von der Mittellinie ab und Michael Kramer lenkte den Schuss, im Versuch, ihn abzublocken, unhaltbar für Maximilian Obereder in den Kasten. Die Rotjacken liefen erneut zwei Toren Rückstand hinterher und waren bemüht diesen wieder auszumerzen. Für ausreichend Diskussionsstoff unter den knapp 400 Fans in Waidmannsdorf sorgte eine Szene in der 28. Spielminute, als Sebastian Bilkey zwei Minuten für Stockschlag aufgebrummt bekam. Die Ursache? Der flinke KAC-Flügel traf bei einem Rebound-Versuch wohl Taurers Hand, das tschechische Schiedsrichterduo ahndete dies mit einer kleinen Bankstrafe. Im Nachhinein kann man von Glück sprechen, denn der KAC spielte wohl sein bestes Unterzahlspiel in dieser Saison: Martin Krametter konnte nach langem Auswurf von Goalie Obereder unhaltbar ins lange Eck einnetzen (30′). Das Spiel war ausgeglichen, der Waidmannsdorfer Hexenkessel bebte! In weiterer Folge entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe mit Chancen auf beiden Seiten, VSV-Stürmer Niklas Felsberger ließ unter anderem die Querlatte erzittern. Eine eher unschöne Szene ereignete sich dann gegen Ende des zweiten Drittels, als KAC-Goalie Obereder von VSV-Verteidiger Michael Kanduth am Kopf erwischt wurde und angeschlagen am Boden liegen blieb. Nach kurzer medizinischer Behandlung konnte er zum Glück weiter machen und erntete dafür großen Applaus von den Rängen. Christoph Haimburger verwandelte die Halle dann keine Minute vor Drittelende erneut in ein Tollhaus, als er den Rückstand mit dem 3:3-Ausgleich wieder egalisierte.
Aber auch Drittel Nummer drei startete mit erheblichem Vorteil für den VSV. Die Gäste drückten auf die Tube, wollten um jeden Preis wieder in Führung gehen und schafften dies auch in Minute 45, als VSV-Verteidiger Hanschur einen Klärungsversuch von Martin Krametter unterbinden konnte und den freistehenden Niklas Fechtig vorm KAC-Kasten bediente. Gott sei Dank konnten sich die Rotjacken wie so oft in dieser Saison auf ihren Paradesturm (Horn, Platzer, Haimburger) verlassen: Haimburger eroberte die Kugel hinter dem Kasten, Horn lupfte den Schläger in letzter Sekunde in Richtung Christoph Platzer, der all in ging und Villachs Taurer mit einem flachen Backhander mehr als nur überraschte (46′) – 4:4! Es kam aber noch besser: Florian Hreniuk schlug einen langen Pass über die rechte Seite in Richtung Haimburger, der zwei Villacher wie Statisten aussehen ließ, in die Mitte zog und Christoph Platzer bedienen wollte – Tor (49′)! Und das obwohl der Ball nicht einmal ansatzweise in Richtung Platzer ging – Villachs Marco Tschemernjak hatte seine Schaufel dazwischen und fälschte unhaltbar für Taurer ab. Damit stand es 5:4 für den KAC und die rot-weißen Fans waren kaum noch zu bändigen. Aber die Euphorie wurde schnell gebremst, nach einem Timeout schlug erneut Niklas Fechtig zu (53′), der mutterseelenallein vor dem Tor wartete und den Ball auch noch wie auf dem Silbertablett serviert bekam. Als der VSV in der 56. Minute durch Helmut Koloini erneut zuschlug (57′) stand den Rotjacken der Schock ins Gesicht geschrieben. Ratsula nahm noch das Timeout für den KAC, der mit sechs Feldspielern versuchte, die Niederlage abzuwenden. Villach nistete sich jedoch vor Taurers Kasten ein und konnte die Serie damit auf 1:1 stellen.
Die Stimme zum Spiel
„Heute ist nicht vieles rund gelaufen. Vorne haben wir zwar unsere Tore gemacht, in der Defense haben wir teilweise geschlafen, katastrophale Fehler zugelassen und dem VSV damit auch vier der sechs Tore geschenkt. Gegen Ende hin waren wir auch offensiv nicht in der Lage, unter Druck den Ausgleich zu erzielen. Am Samstag ist die Entscheidung fällig und da müssen wir wieder so auftreten, wie beim ersten Halbfinale: Vorne bissig und hinten konsequent. Dann werden wir das Finale auch erreichen. Wir wissen, dass wir taktisch die bessere Mannschaft sind!“
~ Dominik Mayrobnig (Kapitän & Stürmer KAC Floorball)
Der Ausblick
Am Samstag (19 Uhr) steht also die Entscheidung an. Bereits Spiel eins der Serie konnte in Villach gewonnen werden, nun muss ein Sieg her. Andernfalls würden die Rotjacken im Halbfinale ausscheiden und die Saison wäre vorbei. Um dies zu verhindern, ist wieder jeder einzelne KAC-Fan gefragt – lasst uns die Villacher Halle wieder in einen Roten Hexenkessel verwandeln!
Die Zahlen und Fakten zum Spiel
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