VSV entscheidet Halbfinalkrimi für sich

Wer an diesem Samstagabend nicht in der Sporthalle Villach/St.Martin zu Gast war, hat eindeutig den Krimi des Jahres verpasst.

Der KAC startete ebenso, wie der VSV (bis auf die bekannten Langzeitverletzten), mit dem gesamten Kader in das erste Spiel der Halbfinalserie. Über die Ausgangslage ist nicht mehr viel zu sagen. Die Teams standen sich in der abgelaufenen Spielzeit insgesamt schon viermal gegenüber, wobei jede Mannschaft jeweils zweimal als Sieger vom Platz gehen konnte. Der KAC gewann einmal in Villach sowie das letzte Spiel in Klagenfurt. Der VSV ebenso einmal in Klagenfurt und einmal zuhause.

Stärkste Saisonleistung im 1. Drittel

Der geschulte Beobachter des KAC weiß über dessen stärken in der Defensive Bescheid, dass man jedoch dem Gegner sein Spiel aufdrängt und sich tief im gegnerischen Drittel festsetzen kann, das war bis zu diesem Samstag eher unüblich. Unsere Mannschaft erwischte einen Traumstart und konnte nach nur einer Minute und elf gespielten Sekunden, zugegebener Weise glücklich, durch Peter Mack zum ersten Mal an diesem Abend anschreiben. Dieses Tor beflügelte aber die Reihen des KAC. So spielte man sich regelrecht in Rausch und setzte die Defensive des VSV stark unter Druck und ließ die Heimmannschaft nicht ins Spiel kommen. So verzeichnete die Heimmannschaft erst nach fünfzehn gespielten Minuten ihren ersten Torschuss auf das Tor von Maxi Obereder. Das einzige Manko in dieser Spielzeit war die mangelnde Chancenauswertung und ein stark aufspielender Torhüter des VSV.

So endete ein überlegenes Drittel des KAC nur 1:0.

Ausgeglichenes 2. Drittel

Im zweiten Drittel konnte man nicht an die Leistung des ersten Drittels anschließen. Einerseits, weil der VSV wieder gewohnt stark in das Spiel fand und sich immer wieder kleinere Stellungsfehler in unsere Mannschaft einschlichen. Einen solchen kleinen Stellungsfehler konnte die Heimmannschaft schließlich zum Ausgleich nutzen. Unsere Abwehrreihe war einen Schritt zu langsam, und das reichte, dass die Villacher Sturmreihe knapp vor Maxi Obereder den Ball im Netz versenken konnte. Unsere Mannschaft ließ sich aber nicht entmutigen und spielte weiter mit teils schönen Kombinationen nach vorne. Auch von Seiten der Heimmannschaft wurden einige Kombinaten herausgespielt, die unser Torhüter aber zumeist ohne Probleme entschärften konnte. Jedoch bleiben im Laufe des Abschnitts die hochkarätigen Chancen aus und das Drittel endete mit 1:0 für den VSV und daher stand es insgesamt nach 40 gespielten Minuten 1:1.

Chancenreiches 3.Drittel

Im 3. Spielabschnitt erhöhten beide Mannschaften nochmals die Schlagzahl. Das führte zu einem ansehnlichen kampfbetonten Spiel auf jeder Seite mit zahlreichen Chancen. Oft konnte auf beiden Seiten nur noch die Stange für den geschlagenen Torhüter retten.

Das Drittel begann schon bald mit einem Penalty für die Heimmannschaft. Geschickt holten diese den Penalty raus und unser Kapitän Alexander Kalles musste vorerst auf die Strafbank gehen. Den fälligen Penalty konnte Maxi Obereder aber ohne Probleme halten. So wurde unsere Unterzahllinie das erste Mal an diesen Abend auf das Feld gerufen und konnte diese Spielzeit ohne Probleme überstehen. Vielmehr erhielt die Heimmannschaft knapp nach Ablauf der Strafzeit ebenso eine kleine Bankstrafe aufgrund eines Wechselfehlers. Das folgende Überzahlspiel konnte unsere Mannschaft nicht in Zählbares umwandeln. So leuchtete nach 50 gespielten Minuten ein 1:1 von der Anzeigentafel.

Dieser Spielstand änderte sich aber in der 54 Spielminute. Nach einer schlechten Zuordnung in unserer Offensivreihe wurden die Villacher Verteidiger gekonnt freigespielt. Diese nutzten diese Chance zum 2:1 aus Sicht der Heimmannschaft mit einem gezielten Schuss ins lange Eck.

Danach warf unsere Mannschaft nochmal alles nach vorne. Der Trainer stellte auf zwei Sturmlinien um und nahm kurz vor Schluss noch ein Timeout um die Offensive noch mehr zu forcieren. Torhüter Obereder war im ständigen Blickkontakt mit dem Trainer um durch einen sechsten Feldspieler ersetzt zu werden.

Erinnerungen an das letzte Heimspiel wurden wach. Auch hier erzielte der VSV rund um die 54. Spielminute den Führungstreffer, doch damals konnte man knapp vor Ende noch ausgleichen und schlussendlich nach Overtime gewinnen. Torschütze zum Ausgleich war damals Christoph Haimburger in der 60. Spielminute.

Und genau dieser wollte anscheinend diesen Moment nochmals erleben. Nach einem Stangenschuss von Joseph Holl sprang der Ball zu Haimburger. Dieser nutzte die Chance und erzielte nach genau 59 Minuten und 25 gespielten Sekunden den Ausgleich zum 2:2 (Vier Sekunden später als zwei Wochen davor in Klagenfurt).

Damit endete ein ansehnliches drittes Drittel mit 1:1 und nach 60 gespielten Minuten leuchtete ein 2:2 von der Matchuhr. Es war Overtimezeit.

 

Ein Hauch von Hollywood in der Overtime

Das Spiel ging wieder in die Overtime. Im Playoff heißt das zehn Minuten Verlängerung, wobei das erste Tor entscheidet. Ansonsten wird das Spiel im Penaltyschießen entschieden.

Unsere Mannschaft startete denkbar schlecht in diesen letzten Spielabschnitt. Die Heimmannschaft hatte unser Team regelrecht im Verteidigungsdrittel eingeschnürt und wir konnten auch keine Entlastungsangriffe starten. Nach dieser etwa eineinhalbminütigen Phase konnte unsere Mannschaft sich aus der Umklammerung lösen, und dann schlug Hollywood zu. Ein spannenderes aber unglücklicheres Ende (aus unserer Sicht), in einen solchen Krimi, könnte selbst der beste Autor nicht schreiben.

Nach einer schnellen Kombination stand Andreas Pfeifer vor dem Tor der Heimmannschaft, den Ball auf seiner Backhand, der Winkel zum Tor sehr spitz. Mit einem Backhandschuss konnte er den Torhüter überwinden, jedoch hatte die Stange etwas dagegen. Direkt im Gegenzug stand Timo Schmid alleine vor unseren Torhüter, mit gewohnter Kaltschnäuzigkeit konnte er diesen überwinden. Villach gewann das erste Spiel in dieser Serie.

Fazit

Unsere Mannschaft zeigte an diesem Abend eine ihrer besten Leistungen in dieser Saison. Das Spiel selbst war zwar arm an Toren, aber absolut hochklassig für österreichische Verhältnisse und eine richtige Werbung für die Sportart Floorball. Mit der gezeigten Leistung kann man zufrieden sein und mit etwas mehr Kaltschnäuzigkeit hätte man auch als Sieger vom Feld gehen können. So liegt der Fokus schon am zweiten Halbfinalspiel am 01.04.2017 um 18:00 in der Sporthalle Waidmannsdorf.

Nächstes Spiel: 01.04.2017 um 18:00 in der SH Waidmannsdorf gegen den VSV Unihockey

 

Ergebnis

VSV Unihockey 3:2 KAC Floorball nach OT

SR: Krizic/ Pustavrh                                                    

 

Torfolge KAC

1:0 Mack

2:2 Haimburger

 

Aufstellung

Obereder – Kerschbaumer

Kalles – Krametter; Kramer – Holl

Mayrobnig – A.Pfeifer – Haimburger

Gritsch – M.Pfeifer – Mack

Fritz – Horn – Platzer

Sterniczky – Krömer – Weinberger – Lam

 

Verletzt/Krank:

Hreniuk